Staatenlos im Nirgendwo

»Staatenlos im Nirgendwo« schliesst zeitlich unmittelbar an die Sammlung »Chronik der Lustbarkeiten« (Ullstein Buch 37033 und 37034) an, die Mehrings Gedichte und Chansons von 1918-1933 enthält. Mehring musste Deutschland 1933 verlassen. Auf der Liste der von den Nazis Verfolgten stand sein Name obenan. Paris, Wien, wieder Paris, ein Internierungslager in der Normandie, ein Konzentrationslager in Südfrankreich, dann Marseille und schliesslich, nach Monaten bangen Wartens und der kaum erhofften Überfahrt auf einem sogenannten»Blockadebrecher«, die Vereinigten Staaten von Amerika – das waren die Stationen seiner Emigration. 1953 kam er nach Europa zurück mit Gedichten, in denen es keine Hoffnung mehr gibt.

Walter Mehring wurdeam 29. April 1896 in Berlingeboren. Mehring gehört zu den Gründern des »Politischen Cabarets« in Berlin und schrieb u. A. Texte für Max Reinhardts Kabarett»Schall und Rauch«.

Seine Gedichte, Lieder und Chansons machten ihn früh berühmt und - verhasst: viele seiner Bücher wurden am 10. Mai 1933 verbrannt. Walter Mehring entging nur knapp seiner Verhaftung durch die SA, emigrierte, wurde 1939 in Frankreich interniert und entkam 1941 in die USA. Nach dem Krieg kehrte er nach Europa zurückund lebte zurückgezogen in Zürich, wo er am 3. Oktober 1981 verstorben ist.