Bestellt einer eine »Pischelmuzza« statt einer »Muschelpizza« und nennt seine »Schwiegermutter« eine »schwierige Mutter«, beklagt sich jemand, daß ihn sein »Kralli putzt«, wenn ihn der »Pulli kratzt«, wird »Papst Pius« in »Pipst Paus« umgetauft, verbreitet sich vergnügliche Heiterkeit. Versprecher reizen unsere Lachmuskulatur und beflügeln unsere Phantasie, weil die spielerische Schöpferkraft der Sprache sich für einen Augenblick über die konventionellen Sprachregeln hinwegzusetzen scheint und Bilder schafft, welche die Poesie skurril und grotesk, absurd und hintersinnig mitten in unseren Alltag hineintragen.

Seit Jahren befaßt sich Helen Leuninger mit dem Phänomen der Versprecher und erforscht, wie sie im Sprachzentrum unseres Gehirns Zustandekommen. Aus ihrer Fundgrube, welche mehr als 4000 »Ausrutscher« enthält, hat sie etwa 600 ausgewählt und im vorliegenden Buch zur erheiternden und bereichernden Lektüre versammelt. Eine »Kleine Theorie des Versprechers« bringt uns die »Tricks« näher, mit denen uns die Sprache, dieses Wunderwerk an geregelter Flexibilität, ein Schnippchen schlägt.