Werkbuch von Arnold Kübler

Zeichne, Antonio!

Arnold Kübler hat in diesem Werkbuch viele seiner Skizzen zusammengestellt, vor allem Skizzen von Bildern, die er in verschiedenen Museen, privaten Sammlungen oder Ausstellungen gesehen hat.

Er zeichnete Bilder von Malern fast aller Stilrichtungen und aus verschiedenen Epochen ab, als Gedächtnisstütze und zur Vertiefung des Verständnisses. Kübler hatte nie die Absicht, diese Skizzen zu veröffentlichen; sie sind, wje er sich ausdrückt, «die Notizen eines Lerners, nicht eines Kenners oder Könners». Die Einführung in dieses Werkbuch allerdings beweist, dass Kübler zumindest ein Kenner ist. Über das Ab- und Nachzeichnen zum Beispiel schreibt er, damit halte er die Gebärde eines Bildes fest, denn an der Gebärde erkenne man Bilder, die Malerhand, so wie man an der Gebärde den Freund von weitem auf der Strasse erkenne. Das Buch enthält viele solche wesentliche Hinweise, die in keiner Kunsttheorie nachzulesen sind. Und wie Kübler die Entwicklung der Malerei am Anfang des 20. Jahrhunderts schildert, diese Revolution der Farben, und wie er erzählt, wie er selbst die grossen Maler und deren Werke erlebt hat: das ist hohe essayistische Kunst, ohne Artistik, aus eigenem Erleben, aus eigener Erfahrung heraus.