Reden und Aufsätze II

Band 1930 Hugo von Hofmannsthals DEUTSCHES LESEBUCH erschien zum ersten Mal 1922 in zwei Bänden in dem kleinen, von Hofmannsthal mit mehreren Editionen geförderten Münchner Verlag der Bremer Presse. Eine zweite vermehrte Auflage kam im gleichen Verlag 1926 heraus, drei Jahre vor Hofmannsthals Tod. Dann legte sich Vergessen über diese Sammlung, deren geistige Konzeption bedeutende Zeitgenossen wie Wiegand, Brecht, Mell, Nadler, Schröder und Burckhardt zu mithelfenden Anregungen veranlasste und die Ernst Robert Curtius, Hermann Hesse und Thomas Mann bei ihrem Erscheinen enthusiastisch begrüsst hatten. Nach dem Krieg, 1952, erschien im S. Fischer Verlag, dem »Hausverlag Hofmannsthals, der noch zu seinen Lebzeiten, 1922, die erste Gesamtausgabe se Werke wagte, eine Neuausgabe, die jedoch ohne lang anhaltende Wirkung blieb.

Nun legt der Verlag eine preiswerte Taschenbuchausgabe vor und zwar nicht nur aus verlegerischer Verpflichtung gegenüber einem grossen Autor, sondern vor allem aus der Überzeugung, dass die Zeit für eine Rückbesinnung auf das »Jahrhundert deutschen Geistes« im Sinne Hofmannsthals gekommen ist.

Diese Taschenbuchausgabe enthält die zweibändige Originalausgabe in einem Band. Sie ist ein Nachdruck der im Verlag der Bremer Presse 1926 erschienenen zweiten vermehrte Auflage – ein Nachdruck deshalb, weil der Verlag dem Leser von heute, der im allgemeinen mit allzu schnell produzierte Büchern leben muss, die Schönheit der Schrift und des Druckbildes, die Eleganz der Initialen von damals nicht vor 1071 wollte.