Pop Art

»Die Welt ist draussen. Pop Art schaut auf die Welt«, erklärt Roy Lichtenstein, einer der Begründer der Pop Art, und dieser Ausspruch deutet auf eines der wesentlichen Merkmale dieser modernen Kunstrichtung, die sich zwischen 1956 und 1966 in den USA und Grossbritannien entwickelt hat. Pop Art schaut auf die ganz spezielle urbane Welt und wählt Motive, die bis dahin als Vorlage für ein Kunstwerk undenkbar waren: Comics, Pin-up-Girls und Filmstars, Werbung, Verpackungen und Kühlschränke, Autos, Hot Dogs und Suppendosen wurden als Kunstinhalte entdeckt. Unerhört neu wie das Motiv war auch die geradezu erschreckend wirklichkeitsgetreue Präsentation.

Die Pop-Künstler zeigten, dass es praktisch nichts auf der Welt gebe, was nicht Gegenstand der Kunst sein könne, ja dass sich schon im blossen Akt der Auswahl Kunst manifestiere. Das Ergebnis ist eine Kunst, die Abstraktes und Figuratives zu einem neuen Realismus vereinigt, eine Kunst, die sich von der Würde der hohen Kunst befreit hat und auf die kommerzielle Kunst rückwirkt, von der sie ausgegangen ist.

Simon Wilson, Mitglied der Abteilung für Museumsdidaktik an der Londoner Tate Gallery, gibt in diesem Buch nicht nur einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Pop Art in den USA und Europa, sondern stellt das künstlerische Geschehen in den grossen Zusammenhang unserer Zeit, der Zeit des zwanzigsten Jahrhunderts.