Yuriko - Roman einer Begegnung

Auf einer beruflichen Reise in Japan trifft André, ein Pariser Geschäftsmann mittleren Alters, Yuriko. Eigentlich sucht der Routinier eine banale Liebschaft auf Zeit, eine Frau, die leicht zu bekommen und leicht wieder loszuwerden ist. Er trifft Yuriko, und er spürt: Yuriko ist nicht eine solche Frau. Trotzdem fühlt er sich auf geradezu unheimliche Weise von dem jungen, ernsthaften Mädchen angezogen. Fast gegen seinen Willen geschieht etwas, das er nicht mehr für möglich gehalten hat: Es kommt zu einer echten Begegnung, zu einer Liebesbeziehung, die den ganzen Menschen berührt, die alles gibt und alles fordert.

Der Ich-Erzähler André lässt den Leser sehr direkt an dem teilnehmen, was ihm widerfährt. Zwei Menschen aus ganz verschiedenen Kulturkreisen finden zueinander. Der Roman dieser Begegnung ist das feinfühlig aufgezeichnete Protokoll der schrittweisen Annäherung zwischen ihnen und der verwandelnden Kraft, die es auf beide ausübt. Beide entkommen, indem sie zueinander finden, den Zwängen ihrer alltäglichen Rolle und der Maske ihres in der Schablone der gesellschaftlichen Norm gefangenen Ichs. Der erfahrene Mann entdeckt die Ursprünglichkeit des «Zum erstenmal» wieder; das junge Mädchen findet in dieser Liebesbeziehung zu ihrer eigenen Identität. Die zunehmende Erkenntnis, dass für beide nichts mehr so wie bisher sein kann, und der wachsende Mut, sich dem anderen ganz zu geben, wird begleitet von der immer drohender auf sie zukommenden Notwendigkeit der endgültigen Trennung. Die Substanz dieser Begegnung wird sich darin beweisen müssen, wie sie Yuriko und André zurücklässt. Die Bedeutung dieser Liebe wird sich nur daran ermessen lassen, wie stark sie Yuriko für die Suche nach einem erfüllten Leben gemacht hat, und auch daran, ob sich André die Fähigkeit zum ursprünglichen Gefühl wird bewahren können.