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Tom Sawyer

4.6 Sterne | 328 Bewertungen

Beschreibung zum Buch

Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Ein herrlicher Samstagmorgen brach an. Die sommerliche Natur strahlte im hellen Licht, die Bäume standen in voller Blüte, der Duft unzähliger Blumen erfüllte die Luft. In den Gesichtern der Menschen leuchtete die Freude über diesen wundervollen Tag und manch einer hatte ein frohes Lied auf den Lippen. Tom erschien auf dem Weg vor dem Haus mit einem Eimer voll weisser Farbe und einem riesigen Pinsel. Als er den dreissig Meter langen Gartenzaun vor sich sah, schwand alle Fröhlichkeit aus seinem Gesicht. Das Leben schien ihm hohl und leer, eine einzige Last! Seufzend tauchte er den Pinsel in die Farbe ein und strich lustlos über die oberste Latte. Er wiederholte diese Übung einige Male und sank dann entmutigt auf einem Baumstumpf nieder. Das geweisste Stück war so lächerlich winzig im Vergleich zu der riesigen Fläche, die noch vor ihm lag...Singend hüpfte jetzt Jim durchs Tor, einen Blecheimer in der Hand. Sonst hasste Tom das Wasserholen am Brunnen und er hatte sich immer davor gedrückt, doch heute erschien es ihm geradezu paradiesisch im Vergleich zu seiner eigenen Arbeit. An der Pumpe ging es wenigstens lustig zu. Weisse und Schwarze, Jungen und Mädchen, trafen sich da, und während sie darauf warteten, an die Reihe zu kommen, tollten sie herum, tauschten Spielsachen, kämpften und lachten. Obwohl die Pumpe nur
hundertfünfzig Meter entfernt lag, brauchte Jim immer mindestens eine Stunde, bis er mit dem gefüllten Eimer zurückkehrte, und selbst dann musste man ihn gewöhnlich holen. Ich hole das Wasser für dich, wenn du solange am Zaun weiterstreichst!, schlug Tom vor. Doch Jim schüttelte den Kopf. Geht nicht, Master Tom. Die Missis hat mich geschickt und gesagt, ich darf keinen Unsinn machen unterwegs und nirgendwo stehen bleiben. Dass Master Tom versuchen wird, mich den Zaun streichen zu lassen, hat sie gesagt, und dass ich weitergehen und mich um meine Arbeit kümmern soll. Das hat sie gesagt, die Missis.
So redet sie doch immer, Jim, darum brauchst du dich nicht zu kümmern. Gib mir den Eimer - ich bleib keine Minute weg!
Ich trau mich nicht, Master Tom. Die alte Missis reisst mir den Kopf ab.
Die? Die kann doch keiner Fliege was zu Leide tun. Sie redet nur immer davon und reden tut nicht weh. Oder? Und ausserdem wird sie's nicht erfahren. Ich geb dir auch 'ne weisse Murmel dafür!, lockte Tom. Jim begann zu schwanken. Eine weisse Murmel, Jim. Sie läuft prima!
Wäre toll, die hätt ich gern...Aber ich hab Angst vor der alten Missis, Master Tom.
Wenn du willst, zeig ich dir auch noch meine verletzte Zehe!
Jim war auch nur ein Mensch. Die Verlockung war zu gross. Er setzte den Eimer ab und nahm die weisse Murmel. Doch im nächsten Augenblick schon floh er, den Eimer in der Hand, die Strasse hinunter, und Tom strich den Zaun, was das Zeug hielt. Triumphierend zog sich Tante Polly vom Schlachtfeld zurück und schwenkte ihren Pantoffel in der Hand. Aber Toms Arbeitseifer erlahmte sehr rasch wieder. All die schönen Pläne, die er für diesen Samstag gehabt hatte, gingen ihm im Kopf herum, und sein Kummer wurde immer grösser. Bald würden auch die anderen Jungen - auf dem Weg zu den herrlichsten Unternehmungen - bei ihm vorbeikommen und ihn arbeiten sehen. Er konnte ihr Hohngelächter förmlich hören und allein der Gedanke daran brannte wie Feuer. Tom kramte aus seinen Hosentaschen seine Habseligkeiten hervor und betrachtete sie: eine Zwille, ein abgebrochener Bleistift, Murmeln und sonstigen Plunder. Das war zwar genug, um eine Arbeit - gegen eine andere einzutauschen, reichte aber keinesfalls aus, um eine halbe Stunde völliger Freiheit zu erkaufen. Mutlos steckte er seine Schätze wieder in die Tasche, als ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss - eine grossartige, fabelhafte Idee!
Er nahm den Pinsel zur Hand und begann ruhig und gelassen mit der Arbeit. Kurze Zeit später erschien Ben Rogers am Ende der Strasse, ausge

Informationen zum Produkt

  • Format Gebundene Ausgabe
  • Label cbj
  • Autor Mark Twain
  • Sprache Deutsch
  • Anzahl Seiten 304
  • Erschienen am 1. Juni 2005
  • ISBN 9783570129944
  • EAN 9783570129944

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