Tempus - Besprochene und erzählte Welt

Die Linguistik hat sich in den letzten Jahren zur Textlinguistik weiterentwickelt. Die Tempus-Morpheme der Sprache werden daher in diesem Buch als Signale analysiert, mit denen ein Sprecher für einen Hörer die Kommunikation steuert. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die französische Sprache; abweichende Tempus-Strukturen anderer Sprachen, insbesondere der deutschen und englischen Sprache, werden jedoch ebenfalls ausführlich berücksichtigt. Der Verfasser zeigt an einigen charakteristischen Beispielen, wie die linguistische Textanalyse die Grundlage einer literarischen Textinterpretation bilden kann.

Die vorliegende zweite Auflage dieses Buches, das auch ins Spanische, Französische und Italienische übersetzt ist, ist gegenüber der ersten Auflage (1964) stark verändert und berücksichtigt die Fortschritte der linguistischen Wissenschaft auf dem Wege vom Strukturalismus zur Textlinguistik.

Harald Weinrich, 1927 geboren, studierte Romanistik, lateinische Philologie und Philosophie in Münster, Freiburg, Toulouse und Madrid.

Promotion 1953. Habilitation 1957 an der Universiät Münster. 1959-1965 Professor für Romanistik an der Universität Kiel, dann bis 1969 an der Universität Köln; seither Professor für Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld. 1963/64 Gastprofessor an der Universität von Michigan. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.