Suche nach Sindbad

Sindbad, der Seefahrer: seinen Spuren ist Helen Keiser nachgereist in Oman, dem Sultanat im Südosten der arabischen Halbinsel. Der Name des legendenumwobenen Abenteurers der Meere steht dabei als Symbol für die traditionsreiche Geschichte dieses Landes: Wo werden heute noch jene Holzschiffe gebaut, mit denen schon Sindbad segelte? Wo befinden sich die Anbaugebiete für den überall in der damals bekannten Welt so begehrten Weihrauch? Und müssten in der Wüste nicht die steinernen Zeugen einer hochentwickelten Kultur zu entdecken sein, Ruinenfelder und unterirdische Bewässerungssysteme?

Schon sumerische Inschriften berichten von Segelschiffen aus Ur in Chaldäa, die aus dem Land Magan Kupfer und Weihrauch holten für die Tempel Babyloniens. In einer Mischung aus Dokumentarbericht und Erzählung lässt Helen Keiser vor unseren Augen das geografische und historische Panorama eines Volkes entstehen, über das wir bisher viel zu wenig gewusst haben. Und über diesen Berichten, die von Städten und Oasendörfern, Tänzen und Felszeichnungen, Sindbads Schätzen und den Wohlgerüchen Arabiens handeln, liegt ein märchenhafter Schleier, der Vergangenheit und Gegenwart in ein eigentümliches, sie verbindendes Licht taucht: «Wenn man die Omanis nach dem Alter der Kanäle fragt, erzählen sie die schöne Legende von Salomon, Sohn des David, der auf dem Fliegenden Teppich aus Südarabien gekommen sei und den Dschinnen befohlen habe, in sieben Tagen siebentausend Kanäle zu bauen. »