Sind wir Sünder?

Naturgesetze der Ehe

Der Autor, Schüler und enger Mitarbeiter von Prof. Konrad Lorenz, antwortet mit diesem Buch auf die umstrittene Enzyklika «Humanae vitae» Papst Pauls VI. Mit ihr hat die Kirche die Unterordnung des menschlichen Verhaltens unter die Naturgesetze gefordert und damit einige biologische Gesetze in ethische umgewandelt. Sind diese Weisungen verbindlich, entsprechen sie der Natur des menschlichen Wesens, fragt der Autor.

Um eine Antwort darauf zu finden, überprüft der kompetente Biologe die Methoden der Fragestellung und der Deutung, erklärt dem Laien die Gesetzmässigkeiten von Paarbildung und geschlechtlicher Vereinigung, der Partnerbindung und der Vorsorge für die Nachkommen und zieht die für den Menschen wesentlichen Schlüsse.

Aus dem Sexual-, Sozial- und Brutpflegeverhalten des Tieres wird aber deutlich, dass - entgegen der These der Enzyklika – die innige Partnerbeziehung durchaus nicht immer Hand in Hand mit der Fort- pflanzung geht, dass Paarung und Fortpflanzung naturgesetzlich nicht untrennbar sind. Innerhalb der Schöpfung aber nimmt der Mensch - zumindest in seinem Sexualverhalten– keine Sonderstellung ein. Somit ist das Recht auf Empfängnisverhütung von der Naturwissenschaft her als ein gesundes Verhalten in unserer Gesellschaft erklärt. Die Kirche wird sich mit diesen Forschungsergebnissen auseinandersetzen müssen, wenn sie ihre Gläubigen nicht in grösster Gewissensnot belassen will, indem sie ein natürliches Verhalten der gesamten Schöpfung als Sünde verbietet.