Plätze und Brücken der Zürcher Altstadt

Brücken und Plätze sind mehr als nur Flussübergänge und markante Strassenkreuzungen. Von ihnen ging zu allen Zeiten eine eigene Faszination aus. Mit Brunnen und Denkmälern geschmückt, bildeten sie den Stolz der Stadt und ihrer Bürger. Hier wurde Theater gespielt, Recht gesprochen und Politik gemacht. Gaukler und Quacksalber schlugen ihre Buden auf, das Volk drängte sich zu Jahrmärkten, Prozessionen und Lustbarkeiten. Doch in Zürich hatte vieles seine Besonderheit. Die beiden frühmittelalterlichen Plätze waren in fürstlichem Besitz des deutschen Kaisers und der hochadeligen Fraumünsteräbtissin. Das öffentliche Leben, aber auch Mordtaten und Modeskandale spielten sich auf jener Brücke ab, welche die Römer vor 2000 Jahren an der engsten Stelle über die Limmat geschlagen hatten. Der Platz beim Grossmünster war bis ins 19. Jahrhundert hinein Zürichs historischer Friedhof. Doch die Pest war stärker als alle Vorschriften der Obrigkeit. Die repräsentativsten Plätze der heutigen Stadt, der Parade- und der Bahnhofplatz, aber auch die heutige Münsterbrücke und die Quaibrücke entstanden erst, als Zürich seinen mittelalterlichen Mauerring zu überwinden begann.