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Moby Dick - GEOlino Bibliothek

3.8 Sterne | 2 Bewertungen

Beschreibung zum Buch

Herman Melville (1819 bis 1891) stammte aus einer verarmten New Yorker Familie. Er ging früh zur See und verdingte sich als Matrose, unter anderem auch auf Walfängern. Seine Reisen führten ihn bis in die Südsee. 1844 kehrte er in die USA zurück, lebte als freier Schriftsteller und war von 1866 bis 1885 als Zollinspektor in New York tätig. Der Romancier und Autor von Kurzgeschichten und Lyrik gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller. Sein Meisterwerk „Moby-Dick zählt zu den Klassikern der Weltliteratur. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Nennt mich Ishmael. Vor einigen Jahren - wie lange es wirklich her ist, tut nichts zur Sache - war eines Tages mein Geldbeutel leer, und da mich auch sonst nichts an Land hielt, dachte ich mir, segle einmal ein bisschen auf dem Meer umher und schau dir die Welt vom Wasser aus an. Das ist so meine Methode, wieder ins Gleichgewicht zu kommen und mein Blut wieder in Gang zu bringen. Immer wenn mich tiefe Melancholie überfällt, meine Mundwinkel herabhängen und sich mir das feuchte Novemberrieseln aufs Gemüt schlägt, wenn ich unwillkürlich vor den Auslagen der Sargtischler stehen bleibe und von jedem Leichenzug unwiderstehlich angezogen werde, kurz, wenn mich die trüben Stimmungen so überwältigen, dass es aller meiner Kräfte bedarf, um mich zusammenzunehmen, da ich am liebsten auf die Strasse laufen und allen Passanten die Hüte vom Kopf schlagen möchte, dann ist es allerhöchste Zeit für mich, zur See zu gehen. Das ist der Weg, den ich wähle, anstatt mir die Kugel zu geben. Cato stürzte sich mit schwungvollem rednerischen Pathos in sein Schwert, ich hingegen haue wortlos ab - auf ein Schiff. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Schliesslich übt das Weltmeer auf jeden eine gewisse Anziehungskraft aus. Wenn ich nun von meiner Gewohnheit erzähle, zur See zu gehen, sobald sich meine Augen verschleiern und ich meine Lunge stärker spüre als sonst, so soll das keineswegs heissen, dass ich meine Seereisen als Passagier mache. Dazu gehört ein voller Geldbeutel, meiner ist jedoch die meiste Zeit leer. Ausserdem werden Passagiere oft seekrank, werden streitsüchtig, schlafen nachts nicht und die Reise macht ihnen keinen Spass - nein, ich bin niemals als Passagier gefahren. Auch nicht als Kommodore, Kapitän oder Koch, obwohl ich ein ganz leidlicher Seebär bin. Derartig würdevolle Positionen überlasse ich gerne denen, die sich daraus etwas machen. Nein, wenn ich zur See gehe, dann fahre ich vor dem Mast als gewöhnlicher Matrose zwischen Vorderdeck und Masttop. Sicher, sie hetzen mich schon ein bisschen hin und her und lassen mich von Spiere zu Spiere springen wie einen Heuschreck auf einer Maiwiese. Und zuerst ist das ziemlich peinlich. Es geht einem an die Ehre, wenn man aus einer alteingesessenen Familie abstammt wie ich. Immerhin sind die van Resselaers, die Randolphs und Hardicanutes unter meinen Vorfahren. Besonders schlimm ist es, wenn man vor kurzem noch Dorfschullehrer war, vor dem selbst die grössten Bengel ehrerbietig strammstanden. Der Übergang vom Schullehrer zum Matrosen ist hart, und es erfordert eine kräftige Portion Selbstbeherrschung, will man ihn mit heiterer Miene ertragen. Doch mit der Zeit gibt sich auch das. Was macht's schon aus, wenn ein altes Ekel von Kapitän mich um den Besen schickt und das Deck schrubben lässt? Was ist dabei Würdeloses? Wer ist denn schliesslich kein Sklave? Das möchte ich gerne wissen. Also gut! Soll mich nur irgendein Kapitän herumkommandieren und mir nach Herzenslust einen Tritt versetzen, was macht mir das schon aus. Und ich weiss, es hat auch seine Richtigkeit damit. Wir alle kriegen unseren Teil ab, so oder so. Ich gehe also als Matrose zur See, weil sie mich dafür bezahlen. Und ein weiterer Grund, warum ich als Matrose zur See gehe, ist die gesunde Turnerei und die frische, reine Luft auf dem Vorderdeck, die man kostenlos geliefert be

Informationen zum Produkt

  • Format Gebundene Ausgabe
  • Label cbj
  • Autor Herman Melville
  • Sprache Deutsch
  • Anzahl Seiten 272
  • Erschienen am 1. November 2005
  • ISBN 9783570130209
  • EAN 9783570130209

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