Martin Krpan und der Riese von Wien

In Notranje in Slowenien steht ein Dorf. In diesem Dorf lebte in alten Zeiten Krpán, mit Händen so gross wie Schaufeln und Muskeln so hart wie Stahl.

Es war Winter und die Landschaft ringsum tief verschneit.

Auf einem schmalen Weg schleppte Krpans Pferd einige hundert Kilo Salz, als plötzlich eine schöne Kutsche auftauchte. In der Kutsche sass der Kaiser aus Wien. Krpan kannte den Kaiser nicht. Er hatte auch keine Zeit, sich die Kutsche genauer anzusehen. Flugs nahm er sein Pferd und stellte es beiseite, damit es nicht überfahren werde. Als der Kaiser das sah, war er erstaunt und dachte sich: „Den muss ich mir merken! "

Da geschah es, dass ein widerlicher Riese namens Brdávs nach Wien kam und alle Männer des Reiches zum Kampf herausforderte. Brdávs besiegte jeden.

Das bereitete dem Kaiser grosses Kopfzerbrechen. Da trat ganz vorsichtig und demütig, wie es sich damals gehörte, der Kutscher zu ihm und sprach:
„Mein Kaiser, kannst du dich nicht erinnern, was wir einst im Winter in der Nähe von Triest gesehen haben? "