Beschreibung zum Buch
Die sozialistische Literatur in Deutschland, zumal in der Weimarer Republik, entwickelte sich nicht ohne innere Widersprüche; ihre Theoriebildung und ihre praktische Realisierung war abhängig von grundlegenden Auseinandersetzungen innerhalb der Arbeiterbewegung über Organisation und Taktik des proletarischen Kampfes, als dessen Instrument sie sich verstand: In ihrer zweibändigen Analyse unternehmen es Fähnders und Rector, die bisher weitgehend unbekannt gebliebenen Konzeptionen des organisierten Linksradikalismus aufzuarbeiten und mit der Literaturpolitik der KPD zu kontrastieren, um die konstruktiven Impulse für die Entwicklung der sozialistischen Literatur ebenso herauszuarbeiten wie die politischen und literaturtheoretischen Aporien. Linksradikalismus meint dabei nicht die heute in der bürgerlichen Offentlichkeit beliebte Denunziationsvokabel; die Autoren rekonstruieren den rationalen Kern der Kategorie Linksradikalismus, wie er aus der Geschichte der Arbeiterbewegung abzuleiten ist.
Band 1 behandelt die Zeit zwischen Novemberumsturz und beginnender Stabilisierung (1918-1923), in der die linksradikalen Organisationen ihren grössten Massenanhang erreichten. Hier geht es vor allem um ehemals expressionistische Künstler und Intellektuelle wie George Grosz, John Heartfield, Heinrich Vogeler, Raoul Hausmann, Max Herrmann-Neisse, Franz Jung, Oskar Kanehl, Erwin Piscator, die, auf seiten der Linkskommunisten stehend, gegen traditionalistische und sozialdemokratische Kulturauffassungen in der jungen KPD polemisierten und wenn auch nicht frei von sektiererischen Tendenzen auf dem Gebiet der Theorie wie ihrer literarischen Praxis Pionierleistungen der proletarisch-revolutionären Literatur erbrachten (Erbediskussion, Proletkult, proletarisches Theater usw.)
Seitens der anarchistischen Tradition wird die Sonderrolle Erich Mühsams untersucht und, als Grenzbestimmung zur sozialistischen Literatur, der pseudorevolutionäre Gestus des individualistischen Anarchismus im Frühwerk B. Travens und Theodor Plieviers einbezogen.
Walter Fähnders und Martin Rector, beide geboren 1944, studierten u. A.
Literaturwissenschaft und Politologie, zuletzt an der FU Berlin. Sie veröffentlichten 1971 die Dokumentation «Literatur im Klassenkampf»
(Neuausgabe 1974); zusammen mit Helga Karrenbrock gaben sie eine dreibändige Franz Jung-Ausgabe heraus («Der Torpedokäfer», «Joe Frank illustriert die Welt», «Die Eroberung der Maschinen», 1972/73) sowie die Anthologien «Sammlung proletarisch-revolutionärer Erzählungen» (1973) und «Sammlung antifaschistischer sozialistischer Erzählungen 1933-1945» (1974).
Band 1 behandelt die Zeit zwischen Novemberumsturz und beginnender Stabilisierung (1918-1923), in der die linksradikalen Organisationen ihren grössten Massenanhang erreichten. Hier geht es vor allem um ehemals expressionistische Künstler und Intellektuelle wie George Grosz, John Heartfield, Heinrich Vogeler, Raoul Hausmann, Max Herrmann-Neisse, Franz Jung, Oskar Kanehl, Erwin Piscator, die, auf seiten der Linkskommunisten stehend, gegen traditionalistische und sozialdemokratische Kulturauffassungen in der jungen KPD polemisierten und wenn auch nicht frei von sektiererischen Tendenzen auf dem Gebiet der Theorie wie ihrer literarischen Praxis Pionierleistungen der proletarisch-revolutionären Literatur erbrachten (Erbediskussion, Proletkult, proletarisches Theater usw.)
Seitens der anarchistischen Tradition wird die Sonderrolle Erich Mühsams untersucht und, als Grenzbestimmung zur sozialistischen Literatur, der pseudorevolutionäre Gestus des individualistischen Anarchismus im Frühwerk B. Travens und Theodor Plieviers einbezogen.
Walter Fähnders und Martin Rector, beide geboren 1944, studierten u. A.
Literaturwissenschaft und Politologie, zuletzt an der FU Berlin. Sie veröffentlichten 1971 die Dokumentation «Literatur im Klassenkampf»
(Neuausgabe 1974); zusammen mit Helga Karrenbrock gaben sie eine dreibändige Franz Jung-Ausgabe heraus («Der Torpedokäfer», «Joe Frank illustriert die Welt», «Die Eroberung der Maschinen», 1972/73) sowie die Anthologien «Sammlung proletarisch-revolutionärer Erzählungen» (1973) und «Sammlung antifaschistischer sozialistischer Erzählungen 1933-1945» (1974).
Informationen zum Produkt
- Format Taschenbuch
- Label Rowohlt TB-V., Rnb.
- Autor Walter Fähnders, Martin Rector
- Sprache Deutsch
- Anzahl Seiten 380
- Erschienen am 1. März 1985
- ISBN 3499250527
- EAN 9783499250521