Italienische Reise

Goethes Italienreise 1786-88 war der erfolgreiche Versuch einer menschlich-künstlerischen Erneuerung, die Befreiung von mancherlei äusserer und innerer Last. Die Reise wurde für Goethe zu einer Schule des Sehens, der ästhetischen und naturwissenschaftlichen Neuorientierung und damit letztlich zu einer wesentlichen Voraussetzung für die Herausbildung der deutschen Klassik. Deren Höhepunkt war freilich längst überschritten, als die Italienische Reise 1829 erstmals vollständig erschien. Das Werk schildert die »Bildung« des Verfassers in der Begegnung mit Kunst, Natur und Volksleben Italiens; die Zuwendung zu Antike und Renaissance hat programmatischen gegen die Romantik gerichteten – Sinn. Noch heute fesselt Goethes kunstvolle, aus Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Berichten gemischte Darstellung seines Italienerlebnisses, seiner Selbstfindung.