Heute keine Annahme von Streicheleinheiten

Das Handy ist eine wunderbare Erfindung. Man stellt eine Nummer ein und
sagt: "Ich bin beim Caf? Kramer. Jetzt fängt es gerade an zu regnen. Moment,
ich muss den Schirm aufspannen." (Pause). "So, hier bin ich wieder. Zum
Glück haben ich den Schirm mitgenommen. Also, ich gehe jetzt in die Migros.
Tschüs." Man kann natürlich auch eine Nummer einstellen und sagen: "Ich
stehe gerade beim Bankomat. Vor mir ist eine ziemlich lange Schlange. Dauert
noch etwa zehn Minuten, bis ich dran bin. Aber wenigstens regnet es nicht.
Also, wollte nur schnell tschüs sagen. Tschüs." Die Variationsmöglichkeiten
sind endlos. Der Bankomat könnte zum Beispiel neben dem Caf? Kramer stehen.
Auch das wäre eine mitteilenswerte Information. Oder es könnte vor dem
Bankomat keine Schlange sein. Oder man könnte das Gespräch mit Tschau statt
mit Tschüs beenden. Endlos und eben wunderbar: Zum ersten Mal bin ich mir
sicher, dass die Menschen immer miteinander sprechen und sich somit immer
vom Affen unterscheiden werden. Dass ihnen nie der Stoff ausgeht. Dass das
grosse Schweigen, vor dem ich mich manchmal gefürchtet habe, weil ja eigentlich
alles, was es zu sagen gibt, schon längst gesagt ist - einfach noch nicht
von allen; dass das grosse Schweigen nun doch nicht stattfinden wird.