Grausamkeit, Folter- und Todesstrafen

Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit einer der dunkelsten Seiten der menschlichen Existenz: Der Grausamkeit, jener vergifteten Frucht, die aus dem ungezügelten Willen zur Macht, zur Unterdrückung des Schwächeren, Andersdenkenden oder Andersgearteten entstanden ist. Durch sie wird seit Jahrtausenden das harmonische Zusammenleben der Menschen wie die Entstehung einer friedfertigen und humanen Gesellschaftsordnung verhindert. Dieser Trieb zur Grausamkeit liess im Verlauf der Geschichte den Menschen immer wieder zur Bestie entarten; ja selbst die edelsten Ideale, wie das Streben nach Recht und Gerechtigkeit oder die Ehrfurcht vor dem Göttlichen sind ihm zum Opfer gefallen. Unter dem Vorwand der Sühne für begangene oder der Abschreckung von künftigen Verbrechen wurden selbst in den höchstentwickelten Kulturen Folter- und Tötungsmethoden praktiziert, die nicht zur Besserung der menschlichen Gesellschaft, sondern vielmehr zu ihrer Verrohung und Brutalisierung beigetragen haben.