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Generation Ally

3.8 Sterne | 24 Bewertungen

Beschreibung zum Buch

Sie sind erfolgreich im Job, kennen sich aus in Sachen Karriere, Lifestyle und Sex. Und Ally McBeal, die neurotische Anwältin aus der gleichnamigen Kult-Fernsehserie, ist ihre Heldin. Denn sie trifft genau das Lebensgefühl der Frauen um die 30. Die Generation Ally weiss vor allem, was sie nicht will: weder Karrieremonster sein, noch eine Backpflaumenexistenz, und schon gar kein Boxenluder. Sie will raus aus der Entweder-Oder-Falle, sich nicht entscheiden müssen zwischen Kind und Karriere, Kopf und Körper, und wartet deshalb in vielen Fragen erst einmal ab - manchmal zu lange. Doch wie kann sie aussehen, die souveräne, unangestrengte Weiblichkeit? Katja Kullmann zeigt, warum die Rollenbilder in unserer Gesellschaft an ihre Grenzen stossen - und wie eine ganze Frauengeneration ein neues Selbstverständnis entwickelt. Was Generation Golf für die Männer war, ist Generation Ally für die Frauen, die in den Achtzigern grosswurden. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Manchmal bin ich überzeugender, wenn mir die Überzeugung fehlt.
(Ally McBeal, 1. Staffel, Folge 1)Irgendwann zwischen 1980 und 1990 wurde ich vom Mädchen zur Frau. Davor kam die Pubertät. Und davor die Vorpubertät. Bei diesem Wort muss ich immer an Umkleidekabinen denken. Spinde, Kleiderhaken, Fussmatten, Schweiss. Ich denke an Schwimmbäder, Landschulheime, Jugendherbergen. Und an die Mehrzweckhalle neben meiner Grundschule in Friedrichsdorf, einer rund 20. 000 Einwohner zählenden Gemeinde im Vordertaunus, knapp 20 Kilometer nordwestlich von Frankfurt/Main. In den Umkleideräumen dieser Halle ahnte ich Anfang der 80er zum ersten Mal, dass es womöglich anstrengend ist, eine Frau zu sein. Dass es darauf ankommt, welcher Typ Frau man ist. Ich begriff zum ersten Mal, dass ich eines Tages erwachsen werden würde. Unweigerlich. Abends trafen sich Heimatvereine oder Rock'n'Roll-Clubs in der Halle, tagsüber nutzten die Kinder sie für den Schulsport. Wir ABC-Schützen, wie Grundschüler in jenen Tagen noch genannt wurden, mussten dazu in Zweierreihen den örtlichen Kirmesplatz überqueren, der die Schule, einen für damalige Verhältnisse hochmodernen Glas-Beton-Bau, und die Halle miteinander verband. Innen quietschten die Gummisohlen unserer Turnschuhe auf dem hellgrauen Linoleumboden und hinterliessen dunkle Streifen. Die Wände hatte man mit rotbraunen Holzlatten verkleidet, die sicherlich mit Xyladekor oder einem anderen giftigen, vermutlich Krebs erregenden Holzschutzmittel lackiert waren. Die Latten speicherten die Sonnenstrahlen, die durch die Oberlichter hineinfielen, und zusammen mit dem Kinderschweiss führte das zu dieser ganz speziellen Mehrzweckhallenhitze, vielmehr zu einer mehrzweckhallenspezifischen Stickigkeit. Auch wenn es das Wort Turnbeutelvergesser damals noch nicht gab, zählte ich zu eben dieser Spezies. Meine Zehen waren chronisch blau angelaufen, weil mir die riesigen Medizinbälle ständig auf die Füsse fielen. Ich hasste Schulsport und kam bis zum Abitur nicht über eine 3 hinaus, meist hatte ich eine 4. Es war der Spätsommer 1980, ich ging in die vierte Klasse, die Sommerferien waren gerade vorbei. Zwar turnten wir Mädchen damals noch mit den Jungs gemeinsam, aber für jedes Geschlecht gab es einen eigenen Umkleideraum. Wir waren neun oder zehn Jahre alt. Bis auf Ramona, die aus irgendwelchen Gründen ein Jahr älter war. Ramona war etwas grösser als wir anderen Mädchen und insgesamt weiter entwickelt, das heisst, sie hatte bereits deutliche Ansätze eines Busens, worüber wir flachbrüstigen Mädchen mindestens ebenso fiese Witze machten wie die Jungs. Anders als die meisten anderen Kinder wohnte Ramona nicht mit ihren Eltern in einem Einfamilienhaus, sondern ohne Vater nur mit ihrer Mutter und mehreren kleinen Geschwistern in einer Sozialwohnung. Wenn wir mit Barbies spielten, passte sie auf ihre Brüder und Schwestern auf. Wenn unsere Mütter an unserem Geburtstag eine Kinderparty veranstalteten

Informationen zum Produkt

  • Format Gebundene Ausgabe
  • Label Eichborn Verlag
  • Autor Katja Kullmann
  • Sprache Deutsch
  • Anzahl Seiten 224
  • Erschienen am 11. April 2002
  • ISBN 9783821839189
  • EAN 9783821839189

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