Garp und wie er die Welt sah

Garp, der Titelheld dieses überbordenden Romans, nahezu unbefleckt empfangen, Kind zwischen Schulstaub und Jodgeruch, College-Student im feuchtwarmen Trainingsraum der Ringer, Schriftsteller in Wien, Eheund Hausmann in Neu-England, liebender, überängstlicher, bestrafter Vater, endlich Erfolgsautor zu hohem Preis, Eskapist – erschossen, Opfer eines Attentats.

Garps Mutter, Jenny Fields, schwarzes Schaf der Familie eines Schuhmillionärs, Männerfeindin und Bekämpferin der Lust, als Mutter eine sichere Strategin, fast wider Willen berühmte Feministin, Kandidatin für das Gouverneursamt von New Hampshire - erschossen, Opfer eines Attentats.

Garps Frau, Helen, Ring- und Geschmacksrichterin, Mutter seiner Kinder, Ehebrecherin, Professorin, kühl, leidenschaftlich, tragisch verstrickt – sie lebt sehr lange, die anfallenden Toten zu bestatten.

Garps Welt, bevölkert von Lehrern und Huren, Spiessern und Randexistenzen, Ringern und Radikalen, Verlagslektoren und Mördern, Transsexuellen und Sittenstrolchen, Männern, Frauen und Kindern – grotesk, brutal, banal, perfide. Voller Liebe und Hass, voller Tränen und Gelächter.

Ein Pandämonium: unsere Welt.