Frühling der Gegenwart - Erzählungen 2

Die Schweiz von 1918 bis 1933 im Spiegel ihrer deutschsprachigen Erzählkunst. Ein abwechslungsreiches Lesebuch und zugleich der Mittelteil eines illustrierten Autorenlexikons.

Das eigentliche Kernstück der Reihe «Frühling der Gegenwart» bilden die drei Bände mit Erzählungen. Auf über 1300 Seiten enthalten sie Texte von insgesamt 177 Deutschschweizer Autoren der Zeit zwischen 1890 und 1950. Das in seiner literarischen und thematischen Fülle für die Schweiz bisher einzigartige dreibändige Lesebuch erhält dadurch, dass sämtliche Autoren in Wort und Bild vorgestellt werden, zusätzlich den Charakter eines Handbuchs der Schweizer Erzählliteratur.

Der zweite Band enthält 59 Texte, die aus der Sicht schreibender Zeitgenossen ein Bild von der Schweiz vermitteln, wie sie sich zwischen den Weltkriegen präsentierte. Neben Autoren, die den expressionistischen neuen Aufbruch mitvollzogen, steht die Vielzahl derer, die sich in traditionellen Bahnen weiterbewegten. Als Zeitdokumente genommen, sind ihre Texte jedoch, gerade ihrer realistischen Erzählweise wegen, nicht weniger aufschlussreich, und es gibt auch unter ihnen wieder eine ganze Reihe kleiner Meisterwerke zu entdecken.

Warum die Deutschschweizer Literatur sich nach 1918 nicht wieder den Entwicklungen im grösseren deutschen Sprachgebiet aufschloss, sondern einen eigenständigen, aber problematischen Sonderweg verfolgte, zeigt Charles Linsmayers Nachwort anhand eines Überblicks über die geistige und materielle Situation der Schweizer Schriftsteller jener Zeit.