Es schreit in mir

Kennen wir die jungen Menschen von heute? Wissen wir von ihren innersten Nöten, wenn wir ihnen auf den Strassen begegnen, sie als Lehrer in unseren Schulen vor uns haben oder mit ihnen als Eltern am gleichen Familientisch sitzen?

«Noch nie waren die Jungen so selbstsicher und von ihrer Einmaligkeit überzeugt wie jetzt», behaupten viele. Sind sie es wirklich? Ist ihr selbstsicheres Auftreten nicht oft nur eine Maske, über ein Gesicht gezogen, hinter der Zweifel und Ängste unerlöst offen liegen; eine Maske, unter der Einsamkeit und Verzweiflung vergeblich nach einem Ausweg suchen?

Es ist oft niemand da, der sie ernst nehmen und anhören will. Die Eltern igen sich mit dem Unterrichtsstoff. So gehen sie zu einem Unbekannten, in unserem Fall zu Ernst Kappeler, der ihre Nöte seit Jahrzehnten anhört und jedem einzelnen antwortet. Tausende von Briefen gingen seither täglich hin und her.

Ein grosser Teil der vorliegenden Dokumente wurde auf Wunsch der Einsender in der Rubrik «Vertrauen» in der Wochenzeitschrift «Schweizer haben keine Zeit und sind ihnen zu nahe. Die Lehrer besc Jugend» und auf der Problemseite «Unter uns» im «Zäni» der Ex Libris anonym veröffentlicht, um auch den Jugendlichen selbst Gelegenheit zur eigenen Anteilnahme zu geben. Die Selbstmorde, gerade der jungen Menschen, nehmen täglich zu. Der Drogenkonsum steigt. Unsere Fragen nach dem «Warum? » kommen meistens zu spät. Das vorliegende Buch erlaubt den Einblick in die Anfänge und Hintergründe. Einsamkeit und Verzweiflung, Auswegslosigkeit und Todesangst liegen offen da und suchen ein Gegenüber. Es ist ein Buch ohne Maske, das nicht nur Probleme aufdecken, sondern auch lösen hilft.