Erfahrungen der Grenze

Von den Herausforderungen am Ende der Neuzeit.

A. M. Klaus Müller hat es schon vor Jahren zum Ausdruck gebracht: Die Krise des Fortschritts ist eine Krise der Fortschrittsvernunft selber. In den hier vorliegenden Analysen treibt Müller die Aufklärung über die Aufklärung weiter voran. Nicht im Sinne von Wissenschaftsfeindlichkeit, - wie käme er auch als Physiker dazu. Wohl aber so, dass er drei Gruppen unter seinen Lesern gezielt anspricht: Die Wissenschaftler. Sie sollen erkennen, dass die von ihnen betriebene begriffliche Aneignung der Welt Ausblendung von Lebensvielfalt und darum trotz aller Nützlichkeit lebensgefährliche Monomanie ist.

Die Laien! Sie werden ermutigt, ihre Kompetenz für den ganzheitlichen Vollzug des Lebens wiederzuentdecken und der einäugigen Vernunft der Technokraten entgegenzusetzen.

Und die Christen! Sie sollen den Zusammenprall von Leben und Tod im Zeitalter globaler Umweltzerstörung und immer raffinierter werdender Massenvernichtungswaffen als ihre Betroffenheit ernstnehmen und leidend-leidenschaftlich der Zerstörung widerstehen.

Wird es gelingen, die tödliche Schizophrenie neuzeitlicher Fortschrittlichkeit rechtzeitig zu unterbinden? A. M. Klaus Müller macht uns deutlich, dass es mit vorschnellen Abwehrmassnahmen (ein bisschen Umweltschutz in Staat, Gesellschaft und Kirche) nicht getan sein wird. Ein Umdenken in der Tiefe der Grundsätze ist vonnöten, und Müller liefert uns erste Richtungshinweise für diesen Weg ins Unbekannte.