Em Liebgott sy Putzfrou

E Sigrischtin erzellt

... Was Wunder, wenn so eine Sigristin zu erzählen beginnt!

Es könnte ja zwar recht heikel werden für gewisse Leser, denn die meisten Menschen, die da vorkommen, leben noch. Doch nein: Elisabeth Lüthi – jahrzehntelang Sigristin an der Scherzligen Kirche in Thun – bleibt diskret. Und doch gelingt es ihr, ungemein spannend und lebendig Rückschau zu halten. Es sind vergangene Erlebnisse, die sie erzählt – und sie betreffen eher ländliche als städtische Verhältnisse. Aber das wird ja von berndeutschen Geschichten, der beliebtesten Literatursparte in unserem Lande, nicht anders erwartet. Denn immer erzählt die Autorin so unterhaltsam in ihrem kräftigen und doch leicht lesbaren Berndeutsch, dass uns ihre Erlebnisse und die ihrer Freunde und Mitmenschen nicht mehr loslassen und jede Geschichte lange in uns nachklingt.

Das Buch bildet eine echte Bereicherung in der gewichtigen berndeutschen Geschichtenliteratur, und es wird, das wünsche ich ihm, in einer dankbaren Leserschaft ein freudiges Echo auslösen.