Ein ganzer Mann

„Ein ganzer Mann“, vielmehr die drei hier vorliegenden „Nivolas“des Don Miguel de Unamuno, gehören zum Schönsten, was die spanische Literatur in diesem Jahrhundert hervorgebracht hat, sie sind vielleicht das Herzstück seines Prosaschaffens.

„Hier also bin ich; ich spiele, wenn auch unter menschlichen Schatten, den Robinson Crusoe, den Einsiedler. Erinnerst du dich noch daran, wie wir jene schaurige Stelle im Robinson lasen: Er ging einmal zu seinem Boot und war võllig überrascht, als er in der Nähe, im Sand, die Spur eines nackten Menschenfusses entdeckte?... Und Robinson kehrte in seine Hōhle zurück, in seine Festung, und war im hochsten Grad entsetzt; er blickte alle zwei oder drei Schritte um, er sah Bäume und Unterholz nicht mehr: in jedem Stamm glaubte er auf die Entfernung einen Menschen zu sehen, und alle möglichen Gedanken und Ahnungen bewegten ihn.

Wie gut kann ich mir Robinson vorstellen! Ich allerdings fliehe nicht vor der Spur eines menschlichen Fusses, sondern vor menschlichen Worten, vor Seelen, die Blödheit geschlagen hat; ich isoliere mich selber, um von ihrer Dummheit nicht angesteckt zu werden."