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Efrain

Beschreibung zum Buch

Georg Efraim, jüdischer Journalist, in Berlin geboren, 1935 von den Eltern nach England geschickt, damit er nicht Opfer der Nazis werde: Jeder wache, empfindsame Mensch unserer Zeit fühlt sich von seinem Schicksal betroffen. Sein äusseres Leben: Er wurde Engländer, heiratete eine Engländerin, trennte sich von ihr, bereiste als Reporter Asien und hält sich gegenwärtig als Korrespondent in Rom auf. Dieses äussere Leben weist auf die Grundstimmung des Menschen Efraim hin, die uns trifft. In Rom und unterwegs auf Reisen beschäftigt er sich, statt für seine Zeitung zu arbeiten, mit sich selbst, mit seinen Erinnerungen, versucht er freizulegen, was sich vor und während des Krieges darin, was einst sein engster Lebensraum war, in seiner Familie, im Freundeskreis, ereignet hat. Einmal führen ihn seine Recherchen nach Berlin, vor das Haus, das sein Vater 1912 hat bauen lassen. Fremde Leute wohnen hier.

Efraim darf eintreten, ins Haus der Efraims, das ihnen nicht mehr gehört. Während ihn die Besitzerin durch die Räume führt, sagt sie:,, Dass es Menschen gibt, die wir nicht zu uns einladen können, weil es taktlos wäre, zu ihnen zu sagen:
Kommen Sie uns besuchen! " Efraim ist ein solcher Mensch.

Dieses Haus bedeutete ihm Sicherheit, bevor ihn die Barbarei daraus vertrieb. Seither kann er nicht mehr wohnen, lebt er „draussen vor der Tür", denn es ist nicht möglich zu wohnen, ohne dass man liebt, und aus der Liebe ist er in der Kindheit gerissen worden. Er ist fremd in England, obschon er fliessend Englisch spricht, fremd in Deutschland, obwohl Deutsch seine Muttersprache ist. So verfügt Efraim nicht unbekümmert über die Sprache, sondern er braucht sie misstrauisch, behutsam, prüfend. Alfred Andersch schreibt aus dem Bewusstsein heraus, dass die deutsche Sprache vernichtet worden sei, weil man in Deutschland Menschen wie Ungeziefer vernichtet habe; er geht kritisch wach mit dieser Sprache um und schafft sie sorgfältig neu. Darin besteht seine Leistung.

Informationen zum Produkt

  • Format Gebundene Ausgabe
  • Label Verlag Henle
  • Autor Alfred Andersch
  • Sprache Deutsch
  • Anzahl Seiten 468
  • Erschienen am 3. März 1967

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