Die Schweiz – ein städtebauliches Portrait

Es hat sich Unglaubliches, ja geradezu Undenkbares ereignet. Seit wir unsere urbanistischen Untersuchungen über die Schweiz 1999 begonnen haben, sind Institutionen und Gesellschaften, die als Ausdruck der Kontinuität unantastbar schienen, plötzlich in Bewegung geraten. Es sind Entwicklungen eingetreten, die dem gängigen Klischee der sprichwörtlichen Langsamkeit und der Resistenz gegen Veränderungen aller Art widersprechen.

Dieser Prozess setzt sich über die spezifisch schweizerische Widerstandsenergie hinweg, über die Kultur des Verweigerns und Verhinderns von Dichte, Höhe, Masse, Konzentration oder zufälliger Entwicklungen und beinahe aller anderen Eigenschaften, die man einer Stadt wünscht und welche auch die Schweizer lieben -nur möglichst fern ihrer Heimat.

Das Ergebnis unserer Forschungsarbeit ist eine neuartige Sicht auf die Schweiz, welche bestehende Bilder in Frage stellt und das urbane Potenzial mittels fünf unterschiedlicher Typologien auslotet: Metropolitanregionen, Städtenetze, Stille Zonen, Alpine Resorts und Alpine Brachen. Es ist eine neue urbane Topografie, die das traditionelle gesellschaftliche Solidaritätsmodell in der Schweiz herausfordert.