Die Rapp - Eine Erinnerung

Aus dem Schlaf gerissen, begibt sich der Arzt und Ich-Erzähler Heinrich unwillig auf einen Hausbesuch. Er trifft auf eine unerwartete Krankheit: die längst vergessen geglaubte Vergangenheit. Herrn Ehrsam, den Patienten mit drohendem Stimmverlust, und den zu Hilfe geeilten Arzt verbinden die Erinnerung an die weit zurückliegende Schulzeit.

Auf der Fotografie eines Attentats auf dem Markt in Jerusalem erkennen sie Rahel Rapanowskajia wieder, Heinrichs ehemalige Mitschülerin, die wegen ihrer schwarzen Mähne, ihrer kräftigen Gestalt und ihres unzimperlichen Auftretens DIE RAPP genannt wurde.,, Es Jüdli halt" hiess es jedoch oft im sorgenvollen Ton von Eltern und Erziehern. Heinrich fühlte sich zu Rahel hingezogen, er kämpfte um ihre Gunst, um ihre Liebe;

für kurze Zeit verband die beiden eine Art von Fremdheit: Er als versponnener Einzelgänger, sie als Fremde, zu der sie gemacht wurde.

Danieli beabsichtigt keine Aufarbeitung geschichtlicher Ereignisse, sondern erzählt in einprägsamen, farbigen Bildern vom schwierigen Erwachsenwerden und nimmt pointiert Stellung gegen Ausgrenzung und gesellschaftliche Vorurteile.