Die grünen Teufel

Im Untertitel dieses Berichts steht: «An der gelben Front: US-Geheimkommandos im Kampf ohne Gnade»; nein, Gnade ist an dieser Front nicht zu erwarten. Ein gnadenloserer Krieg als der in Vietnam ist wohl kaum einmal geführt worden! «Die grünen Teufel», das sind die amerikanischen Spezialtruppen, die einst den Südvietnamesen als «Berater» beigegeben wurden, mittlerweile aber längst als Frontsoldaten eingesetzt sind; in ihrer Freizeit - sie ist spärlich genug - tragen diese Soldaten grüne Berets. Sie sind vergleichbar den französischen «Paras», militärische Einheiten, die für äusserste Einsätze in Frage kommen, «Himmelfahrtskommandos», wie das auch schon einmal hiess.

Dieses Buch ist in manchem Betracht ein recht unbequemes Buch: es sagt die Wahrheit über einen Krieg, der der ganzen Welt unbequem geworden ist. Der Verfasser, ein Vollblutjournalist, liess sich mit Unterstützung des Weissen Hauses zu Washington selber zu einem «grünen Teufel» ausbilden, bevor er daran ging, Tatsachen aus dem Vietnam-Krieg zu schildern. Das Buch hat denn auch hinterher peinliches Aufsehen erregt. Es kommt der kriegerischen Wahrheit eines «schmutzigen Kriegs» für den Geschmack der Offiziellen eine Spur zu nahe.

Moore lügt nicht, beschönigt nicht, schont niemanden.

Er schrieb ein Buch gleich jenem unvergesslichen «Im Westen nichts Neues». Diesmal also: «Im Osten nichts Neues». Wir werden mit grauenerregenden Tatund auch den USA –sachen konfrontiert. Und dürfen uns ihnen nicht entziehen!