Beschreibung zum Buch
Der Sturz Abu Chanifa und Anan ben David Smithy Das Sterben der Pythia »
Diesmal also eine Kreml-Geheimsitzung als Modellsituation (wobei in der Erzählung Der Sturz der Kreml bloss dekoratives Ambiente ist: das Spiel könnte, meint Dürren matt, genauso im Pentagon, unter Maffia-Bonzen oder sonstwo ablaufen); der grosse Diktator und seine vierzehn Paladine, statt mit Namen mit den Buchstaben A bis P bezeichnet (zwecks Akzentuierung des Abstrakten, Spielerisch-Hypothetischen); Intrigen, Verleumdungen, Machtkämpfe, Sturz und Ermordung des grossen Diktators, Revirement, Etablierung einer neuen Hierarchie - all dies bewirkt durch einen lächerlichen Zufall, einen Irrtum, ein Versehen: Pech macht Weltgeschichte, wenn auch nur auf Dürrenmatts Schachbrett, mit maximalem Effekt.Die Partie hat Bravour. Dürrenmatt setzt Pointen, retardierende Momente, anekdotische Glanzlichtchen usw. Mit der Gelassenheit des Grossmeisters, der es nicht nötig hat, Eindruck zu schinden. Urs Jenny Süddeutsche Zeitung, München
Wir sehen da Friedrich Dürrenmatt in einer Souveränität des Denkens und des Formens, die aus Mühe und Sorgfalt herkommt - und alles Mühsame hinter sich gelassen hat. Spricht er von Sowjetrussland? Spricht er von Hitler-Deutschland? Von welcher Diktatur sonst? Manches, was er zeigt, sieht aus wie Zitat. Aber in der Geschichte Der Sturz beschäftigt sich Friedrich Dürrenmatt nicht mit Varianten des Totalitarismus; ihn beschäftigt das Wesen des Totalitarismus, das Wesen des Funktionärs - das Schicksal des falschen Mannes am falschen Platz, der gerade dadurch so brauchbar werden kann. Werner Weber / Neue Zürcher Zeitung
Der Sturz enthält kein Wort zuwenig oder zuviel. Eine im Formalen sparsame Konstruktion entspricht genau dem unerbittlichen Mechanismus, der hier das Thema ist, oder richtiger gesagt die besondere Abwandlung des Themas der Verschwörung aller gegen einen. Das zunächst bloss Mögliche wird allmählich zum Einzigmöglichen. Die Geschichte wird zum Weltgericht - Schuldiger über Schuldige. Vollendung einer Novelle und Vollstreckung eines Urteils sind da ein und dasselbe. François Bondy / Die Weltwoche, Zürich
Diesmal also eine Kreml-Geheimsitzung als Modellsituation (wobei in der Erzählung Der Sturz der Kreml bloss dekoratives Ambiente ist: das Spiel könnte, meint Dürren matt, genauso im Pentagon, unter Maffia-Bonzen oder sonstwo ablaufen); der grosse Diktator und seine vierzehn Paladine, statt mit Namen mit den Buchstaben A bis P bezeichnet (zwecks Akzentuierung des Abstrakten, Spielerisch-Hypothetischen); Intrigen, Verleumdungen, Machtkämpfe, Sturz und Ermordung des grossen Diktators, Revirement, Etablierung einer neuen Hierarchie - all dies bewirkt durch einen lächerlichen Zufall, einen Irrtum, ein Versehen: Pech macht Weltgeschichte, wenn auch nur auf Dürrenmatts Schachbrett, mit maximalem Effekt.Die Partie hat Bravour. Dürrenmatt setzt Pointen, retardierende Momente, anekdotische Glanzlichtchen usw. Mit der Gelassenheit des Grossmeisters, der es nicht nötig hat, Eindruck zu schinden. Urs Jenny Süddeutsche Zeitung, München
Wir sehen da Friedrich Dürrenmatt in einer Souveränität des Denkens und des Formens, die aus Mühe und Sorgfalt herkommt - und alles Mühsame hinter sich gelassen hat. Spricht er von Sowjetrussland? Spricht er von Hitler-Deutschland? Von welcher Diktatur sonst? Manches, was er zeigt, sieht aus wie Zitat. Aber in der Geschichte Der Sturz beschäftigt sich Friedrich Dürrenmatt nicht mit Varianten des Totalitarismus; ihn beschäftigt das Wesen des Totalitarismus, das Wesen des Funktionärs - das Schicksal des falschen Mannes am falschen Platz, der gerade dadurch so brauchbar werden kann. Werner Weber / Neue Zürcher Zeitung
Der Sturz enthält kein Wort zuwenig oder zuviel. Eine im Formalen sparsame Konstruktion entspricht genau dem unerbittlichen Mechanismus, der hier das Thema ist, oder richtiger gesagt die besondere Abwandlung des Themas der Verschwörung aller gegen einen. Das zunächst bloss Mögliche wird allmählich zum Einzigmöglichen. Die Geschichte wird zum Weltgericht - Schuldiger über Schuldige. Vollendung einer Novelle und Vollstreckung eines Urteils sind da ein und dasselbe. François Bondy / Die Weltwoche, Zürich
Informationen zum Produkt
- Format Taschenbuch
- Label Diogenes Verlag
- Autor Friedrich Dürrenmatt
- Sprache Deutsch
- Anzahl Seiten 158
- Erschienen am 19. Oktober 1998
- EAN 9783257208542