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Der Löwe der Blutrache und andere Reiseerzählungen

Beschreibung zum Buch

Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. To-Kei-Chun
Die beiden Snuffles
Die meisten meiner Leser kennen Winnetou, den Häuptling der Apatschen, den edelsten Indianer, den besten und treuesten Freund, den ich gehabt habe. Sie wissen wohl auch, wie er gestorben ist. Er erhielt im tiefen Krater des Hancock-Berges im Kampf gegen die Sioux-Ogellalah eine Kugel in die Brust und verschied kurze Zeit darauf in meinen Armen. Wir schafften seine Leiche in die Gros-Ventre-Berge und begruben sie dort im Tal des Metsur-Flusses. Mir blieb die traurige Pflicht, nach Süden zu reiten, um den Apatschen zu melden, dass ihr oberster und berühmtester Anführer nicht mehr am Leben sei. Das war ein Ritt, an den ich noch heut am liebsten gar nicht denken mag. Winnetous Tod hatte mich so tief ins Leben getroffen, dass ich ein ganz anderer geworden war. Sonst immer heiter und voller Vertrauen auf mich selbst, brachte ich es jetzt nicht zum leisesten Lächeln, und aller Lebensmut hatte mich verlassen. Ich wollte allein mit mir sein und mied die Menschen. Musste ich auf meinem einsamen, weiten Ritt in einem Fort oder einer Ansiedlung vorsprechen, so tat ich es in kürzester Weise und machte mich so schnell wie möglich wieder davon. Freilich verhielten sich die Leute, mit denen ich da zusammentraf, nicht so gegen mich, dass mir der Gedanke gekommen wäre, länger bei ihnen zu verweilen. 0 nein, sie schenkten mir im Gegenteil so wenig Beachtung, als wäre ich für sie nicht vorhanden, und ich bekam, wenn ich weiterritt, kaum einen Gruss zu hören. Der Grund davon lag in meiner äusseren Erscheinung. Ich war nämlich mit Winnetou zum Hancock-Berg geritten, um eitle Anzahl Settlers, die wir kannten, aus der Gefangenschaft der Sioux-Ogellalah zu befreien. Das gelang uns, wurde aber mit dem Leben Winnetous bezahlt. Als wir ihn begraben hatten, entschloss, sich ein Teil der Weissen, im Tal des Metsur-Flusses zu bleiben und da eine Ansiedlung zu gründen. Ich half ihnen dabei, und so kam es, dass ich den Ritt zu den Apatschen erst einige Zeit später antrat. Im Lauf dieser Zeit war mein Jagdanzug so schadhaft geworden, dass ich gezwungen war, ihn durch einen andern zu ersetzen. Da es aber im Wilden Westen keinen Kleiderladen gab, so war ich froh, als mir einer der Settler ein selbstgefertigtes Gewand anbot, eine Kleidung von der Art, wie die Hinterwäldler sie tragen, von blauer Leinwand, selbst gebaut, selbst gesponnen und gewebt und auch selbst zugeschnitten...

Informationen zum Produkt

  • Format Taschenbuch
  • Label Carl Ueberreuter Verlag, Sachbuch
  • Autor Karl May
  • Sprache Deutsch
  • Anzahl Seiten 315
  • Erschienen am 1. Januar 1986
  • ISBN 9783800040261
  • EAN 9783800040261

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