Der Botschafter

Der Botschafter ist ein Roman von religiöser Tiefe, gewidmet den Problemen zwischen Christentum und Zen-Buddhismus; aber er ist auch eine erregende zeitgeschichtliche Darstellung der Ereignisse in Vietnam, die dem Leser klarmacht, wie es zu der heutigen Situation kommen konnte. Der Kern des Buches ist ein Gewissensdrama: Das Verhalten eines Menschen, der sich in einer aussergewöhnlichen Situation befindet, wird in rigoroser Selbstprüfung von jeder menschlichen und gesellschaftlichen Tarnung entblösst. Die Erkenntnis von Versagen und Schuld führt am Ende zum Beginn eines neuen Weges.

Maxwell Gordon Amberley wird als US-Botschafter mit besonderen Vollmachten nach Saigon berufen.

Er gerät in ein Netz gefährlicher Intrigen, an denen die grossen Mächte ebenso beteiligt sind wie religiöse, wirtschaftliche und politische Interessengruppen. Das Buch ist mit erstaunlich intimer Kenntnis der verwickelten Verhältnisse im heutigen Südostasien geschrieben, Morris L. West urteilt frei und unabhängig.

Seine Kritik an der amerikanischen Fernostpolitik ist scharf und bitter.

West besitzt die Gabe, aktuelle Themen und fremde Wirklichkeiten uns nicht nur nahezubringen, sondern sie lebensvoll und kunstvoll zu einem fesselnden und erschütternden Bekenntnisroman zu verdichten:
dem ersten grossen Roman vor dem Hintergrund des Vietnam-Konfliktes.