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Das Paradies ist anderswo

4.1 Sterne | 35 Bewertungen

Beschreibung zum Buch

Wo ist das Paradies zu finden? In einer Gesellschaft, die durch die Gleichheit aller von Zwist und Unrecht gereinigt wäre? Oder aber in einer Welt vitaler, amoralischer Schönheit? Zwei exemplarische Lebensgeschichten, die sich nie berühren, dennoch eng miteinander verbunden sind, meisterhaft erzählt von einem der grossen Romanciers unserer Zeit: Hier die Geschichte Flora Tristans, der bahnbrechenden Frauen- und Arbeiterrechtlerin, die mit ihrem bewegten Leben für die Hoffnung einsteht, die Menschheit von Unrecht und Unterdrückung zu befreien; dort das über die Grenzen jeder Konvention getriebene Leben des Malers Paul Gauguin, der die Entfremdung der Kunst vom Leben durch den Traum von schöpferischer Ursprünglichkeit zu überwinden hofft. Zwei intensiv erfüllte, von persönlichen und zwangsläufig heraufbeschworenen Katastrophen zerrissene Viten, zwei scheiternde und sieghafte Lebensläufe.

In seinem jüngsten Roman erweist Mario Vargas Llosa sich erneut als ein Meister der Vergegenwärtigung.
Als Flora Tristan, die illegitime Tochter eines peruanischen Offiziers und einer französischen Mutter, 1844, in einer Zeit sozialrevolutionärer Utopien und nur allzu realen Elends, Paris und seine Salons verlässt und zu einer Reise durch Südfrankreich aufbricht, um die in ihrer Rechtlosigkeit apathischen Arbeiter und Frauen aufzurütteln, ist sie, mit einundvierzig Jahren, bereits von Krankheit gezeichnet. Ihr Elan aber ist ungebrochen, ihr rebellischer Geist hellwach.
Ein halbes Jahrhundert später verlässt ihr Enkel Paul Gauguin, ehemaliger Seemann und erfolgreicher Börsenmakler, seine dänische Frau und die Kinder für ein Leben in der Südsee, wo seine einst mit Vincent van Gogh gesponnenen Träume vom unverfälschten Paradies auf eine Wirklichkeit stossen, die widersprüchlicher ist, als er sich eingestehen mag. Und doch gelingen ihm im "Atelier des Südens" einige seiner grossartigsten Bilder. Flora Tristan stirbt, bevor Paul Gauguin zur Welt kommt, und ihre Ziele können gegensätzlicher nicht sein; doch in beiden arbeitet das gleiche Ungenügen am Bestehenden, fliesst das gleiche aufbrausende Blut: Madame-la-Colère, die ihre weniger bedingungslosen Zeitgenossen und Mitstreiter mit ihren konkreten Plänen für eine bessere Welt oft vor den Kopf stösst; Paul Gauguin, jähzornig und wankelmütig, der mit allen Konventionen geordneten Zusammenlebens bricht und ausschliesslich in seiner Kunst zu leben versucht. Beide setzen sie Glück und Gesundheit aufs Spiel, um ihren Traum vom richtigen Leben Wirklichkeit werden zu lassen.

Mit diesem einfühlsamen und kunstvoll in sich gespiegelten Doppelporträt stellt sich Vargas Llosa einem Thema, das ihn seit seinen schriftstellerischen Anfängen beschäftigt hat: der Frage nach der Unauslöschlichkeit von Utopien. Seine Kunst als Romancier ist es, dieser Frage erzählerisch in zwei exemplarischen Lebensgeschichten nachzuspüren und den Leser einer Antwort anzunähern, wie es nur die Literatur vermag.

Über den Autor
Mario Vargas Llosa wurde am 28. März 1936 in Arequipa (Peru) geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Bolivien, Piura (Nordperu) und Lima. Im Alter von 18 Jahren heiratete er Julia Urquidi, mit der er neun Jahre zusammenlebte. Diese Beziehung verarbeitete er später in seinem Roman Tante Julia und der Kunstschreiber . Bereits während seines Studiums der Geistes- und Rechtswissenschaften in Lima und Madrid (Promotion über Gabriel García Márquez) schrieb er für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen und veröffentlichte erste Erzählungen. 1963 erschien sein erster Roman La ciudad y los perros (dt. Die Stadt und die Hunde ), der auf eigenen Erfahrungen in der Kadettenanstalt Leoncio Prado in Lima beruht. Der Roman wurde in Spanien mehrfach ausgezeichnet und in über 20 Sprachen übersetzt. Vargas Llosa war als Gastprofessor in Washington, Puerto Rico, London, New York und Cambridge tätig. 1989 bewarb er sich als Kandidat der oppositionellen Frente Democrático für die peruanischen Präsidentschaftswahlen und unterlag 1990 im zweiten Wahlgang. Daraufhin zog er sich aus der aktiven Politik zurück. Mario Vargas Llosa ist Ehrendoktor verschiedener amerikanischer und europäischer Universitäten und hielt Gastprofessuren unter anderem in Harvard (1992), Princeton (1993) und Oxford (2004). 2010 erhält er den Nobelpreis für Literatur "für seine Kartografie von Machtstrukturen und seine energischen Bilder des individuellen Widerstands, der Rebellion und Niederlage". Heute lebt Mario Vargas Llosa mit seiner Frau Patricia in Madrid und Lima.§Er gehört zu den bekannten lateinamerikanischen Autoren. Sein umfangreiches Gesamtwerk umfasst neben Romanen auch Erzählungen, politische Betrachtungen, Theaterstücke und Essays. 1977 gewählt zum Präsidenten des Internationalen P.E.N.-Clubs. 1996 ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2008 mit dem Freiheitspreis der Friedrich-Naumann-Stiftung. 2010 erhielt Mario Vargas Llosa den Nobelpreis für Literatur.

Elke Wehr, 1946 in Bautzen geboren, studierte Französisch und Italienisch in Paris und Heidelberg und ist literarische Übersetzerin Spanisch schreibender Autoren wie Manuel Rivas, Javier Marias oder des Nobelpreisträgers Octavio Paz. 2006 erhielt sie den Paul-Celan-Preis für ihr Gesamtwerk.

Informationen zum Produkt

  • Format Gebundene Ausgabe
  • Label Suhrkamp Verlag
  • Autor Mario Vargas Llosa
  • Sprache Deutsch
  • Anzahl Seiten 494
  • Erschienen am 26. Januar 2004
  • ISBN 3518416006
  • EAN 9783518416006

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