Das Doppelleben des Arsène Lupin

Für die Polizei ist der Gentleman-Einbrecher Arsène Lupin ein unerklärliches Phänomen: wie zum Spass lässt er sich zwar manchmal erwischen, aber noch nie ist es gelungen, ihm seine frechen Diebstähle und Abenteuer nachzuweisen oder ihn längere Zeit gegen seinen Willen festzuhalten.

Und die Öffentlichkeit liebt ihn geradezu; denn Lupin ist ein Verbrecher ohne Gewalt, mit Sinn für Gerechtigkeit (nur dass er diesen Begriff ein wenig grosszügig zu seinen Gunsten auslegt), ein Verbrecher mit Niveau. Er besitzt keine Macht - er versteht es nur, die Macht der andern für sich arbeiten zu lassen; er ist nicht stärker sehr viel klüger. Ihn reizt kein Geld, sondern das Denkspiel, das ihn aus jeder Zelle befreit und ihm auch die unmöglichsten Vorhaben erfüllen hilft. Diesmal aber steht Lupin dem rätselhaften Verbrecher L. M. gegenüber, und anders als in dem sonst von ihm mit Perfektion getriebenen Spiel mit der Polizei, geht es jetzt um Leben und Tod. L. M. Arbeitet mit Methoden, die Lupin verabscheut: er tötet skrupellos. Dagegen kann Lupin nur mit seinen Waffen antworten, mit der ausgezeichneten Intelligenz, die alle möglichen Situationen und menschlichen Reaktionen bedenkt und einplant. Aber der Gegner sorgt für furchtbare Überraschungen, Lupin gerät in Gefahr, Lupin muss sich selbst übertreffen, wenn er hier überleben will. Mit Illustrationen von Mette Ivers.