Begegnung

Dieser Roman ist ungewöhnlich. Ungewöhnlich vom Thema her und ungewöhnlich, was die Autorin betrifft.

Eine junge Frau erwartet ein Kind. Ihr Mann ist abwesend. Diese Abwesenheit schafft Raum für ihre Erinnerungen an eine frühe Begegnung, die sie ihrem Manne mitteilt.

« Ich will dir meine erste Liebe erzählen. Warum soll ich das ausklammern? Ich möchte, dass du mich völlig kennst. Denn diese erste Liebe mit ihrem Ungestüm, ihrem Jubel und ihrer Verzweiflung ist nicht ausgelöscht, nicht vergessen. Sie ist nicht vorbei, verwahrt in einer Schublade der Erinnerung.

Sie ist ich, sie ist mit drin in jener Ruhe, die wir einander schenken, in der du so gerne lebst und einschlummerst. Manche glauben jedesmal, wenn sie lieben, zum erstenmal zu lieben. Ich bewundere diese Sorglosigkeit, diese Grosszügigkeit, diese Natürlichkeit, wie ich sie beim Wechsel der Jahreszeiten bewundere. » « Begegnung» ist mehr als eine bezaubernde Liebesgeschichte, es ist vielmehr die beglückende Begegnung mit einer Autorin, deren Gedanken und Problemstellung in dieser barbarischen und unmenschlichen Zeit von tiefer Humanität und einer Sensibilität für das wahre Wesen des Menschen geprägt sind.