Bedrohliche und bedrohte Natur - Umweltgeschichte der Schweiz seit 1800

«Die Natur versteht gar keinen Spass, sie ist immer wahr, immer ernst, immer strenge; sie hat immer recht, und die Fehler und Irrtümer sind immer die des Menschen. » Auch wenn dieser Auffassung Goethes durchaus zuzustimmen ist, wurde sie nicht immer und nicht von allen Menschen geteilt.

Dieses Buch berichtet anhand vielfältiger Quellen über die sich wandelnden Haltungen gegenüber der Natur: Einmal gilt die Schweizer Landschaft als neues Arkadien, dann wieder als Bedrohung. Die Einsicht, dass auch die Natur des Schutzes bedarf, entwickelte sich nur langsam.

Naturschützerische Bestrebungen tragen den Stempel unterschiedlicher Interessengruppen und Ideologien. Ebenfalls für unterschiedliche Zwecke wurde und wird die Natur auch benutzt, wobei manche menschliche Eingriffe je nach Standpunkt als sinnvoll und notwendig, dann wieder als überflüssig oder gar schädlich eingestuft werden. Wie sehr die Entwicklung der Naturnutzung und die Sensibilisierung gegenüber der Umwelt zusammengehören, macht dieses Buch deutlich. Es ist ein wichtiger Beitrag zur historischen und ökohistorischen Anthropologie der Schweiz.

François Walter ist Professor für Geschichte an der Universität Genf.