Beschreibung zum Buch
Im Februar 2010 erhielt Wolfgang Herrndorf die Diagnose: bösartiger Hirntumor (Glioblastom) – nicht therapierbar, aussichtslos. Er beschloss, die ihm verbleibende Zeit mit Arbeit zu füllen. Arbeiten gegen die Verzweiflung. Arbeiten, um der Existenz Struktur zu geben. Sein Schreiben beschleunigte sich rapide. Bereits im Herbst 2010 erschien Tschick: ein unfassbarer Erfolg (über 1 Million verkaufte Exemplare, Deutscher Jugendliteraturpreis), ein Jahr später der Roman Sand (Preis der Leipziger Buchmesse 2012). Im September 2010 machte er sein digitales Tagebuch als Blog öffentlich: Arbeit und Struktur. «Zusammen bilden diese unwahrscheinlichen drei eine literarische Trilogie, wie sie die deutsche Literatur seit Jahrzehnten nicht gesehen hat.» (Jan Küveler, Die Welt)
Am späten Abend des 26. August 2013 setzte Wolfgang Herrndorf seinem Leben am Ufer des Hohenzollernkanals in Berlin ein Ende. Er wurde 48 Jahre alt.
Dann Telefonat mit einem mir unbekannten, älteren Mann in Westdeutschland. Noch am Tag der Histologie war Holm abends auf einer Party mit dem Journalisten T. ins Gespräch gekommen, dessen Vater ebenfalls ein Glioblastom hat und noch immer lebt, zehn Jahre nach der OP. Wenn ich wolle, könne er mir die Nummer besorgen. Es ist vor allem dieses Gespräch mit einem Unbekannten, das mich aufrichtet. Ich erfahre: T. hat als einer der Ersten in Deutschland Temodal bekommen. Und es ist schon dreizehn Jahre her. Seitdem kein Rezidiv. Seine Ärzte rieten nach der OP, sich noch ein schönes Jahr zu machen, vielleicht eine Reise zu unternehmen, irgendwas, was er schon immer habe machen wollen, und mit niemandem zu sprechen. Er fing sofort wieder an zu arbeiten. Informierte alle Leute, dass ihm jetzt die Haare ausgingen, sich sonst aber nichts ändere und alles weiterliefe wie bisher, keine Rücksicht, bitte. Er ist Richter. Und wenn mein Entschluss, was ich machen wollte, nicht schon vorher festgestanden hätte, dann hätte er nach diesem Telefonat festgestanden: Arbeit. Arbeit und Struktur.
Über den Autor
Wolfgang Herrndorf, geb. 1965 in Hamburg, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Malerei und arbeitete später als Illustrator und Autor. Für seine Romane erhielt er zahlreiche Preise. Zuletzt lebte der Autor in Berlin. Wolfgang Herrndorf verstarb im August 2013.
Am späten Abend des 26. August 2013 setzte Wolfgang Herrndorf seinem Leben am Ufer des Hohenzollernkanals in Berlin ein Ende. Er wurde 48 Jahre alt.
Dann Telefonat mit einem mir unbekannten, älteren Mann in Westdeutschland. Noch am Tag der Histologie war Holm abends auf einer Party mit dem Journalisten T. ins Gespräch gekommen, dessen Vater ebenfalls ein Glioblastom hat und noch immer lebt, zehn Jahre nach der OP. Wenn ich wolle, könne er mir die Nummer besorgen. Es ist vor allem dieses Gespräch mit einem Unbekannten, das mich aufrichtet. Ich erfahre: T. hat als einer der Ersten in Deutschland Temodal bekommen. Und es ist schon dreizehn Jahre her. Seitdem kein Rezidiv. Seine Ärzte rieten nach der OP, sich noch ein schönes Jahr zu machen, vielleicht eine Reise zu unternehmen, irgendwas, was er schon immer habe machen wollen, und mit niemandem zu sprechen. Er fing sofort wieder an zu arbeiten. Informierte alle Leute, dass ihm jetzt die Haare ausgingen, sich sonst aber nichts ändere und alles weiterliefe wie bisher, keine Rücksicht, bitte. Er ist Richter. Und wenn mein Entschluss, was ich machen wollte, nicht schon vorher festgestanden hätte, dann hätte er nach diesem Telefonat festgestanden: Arbeit. Arbeit und Struktur.
Über den Autor
Wolfgang Herrndorf, geb. 1965 in Hamburg, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Malerei und arbeitete später als Illustrator und Autor. Für seine Romane erhielt er zahlreiche Preise. Zuletzt lebte der Autor in Berlin. Wolfgang Herrndorf verstarb im August 2013.
Informationen zum Produkt
- Format Gebundene Ausgabe
- Label Rowohlt Berlin
- Autor Wolfgang Herrndorf
- Sprache Deutsch
- Anzahl Seiten 448
- Erschienen am 6. Dezember 2013
- ISBN 3871347817
- EAN 9783871347818