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Ansichten eines Clowns

Beschreibung zum Buch

Der Clown: Sprung in die Manege, Scheinwerfer, Tusch, eine Grimasse, das Publikum ist hingerissen, vom «dummen August» mit einem Wimperzucken bezwungen. Heinrich Böll schreibt keinen Zirkusroman.

Das soll man sich gleich merken. Das Wort «Clown» steht zwar lächelnd im Titel. Aber wie in der berühmten Arie «Lache Bajazzo! » ist eher das Gegenteil gemeint. Die Tränen laufen ihm freilich nicht über die Wangen, sie tropfen in sein Inneres, dorthin, wo das Herz schlägt.

Heinrich Bölls Clown ist ein abgetakelter Clown. Das Lachen seines Publikums ist zuletzt nur noch ein mattes Grinsen gewesen. Da hat er sich zurückgezogen eben zu seinen «Ansichten». Das Rampenlicht ist erloschen, der Beifall verrauscht, das Publikum hat sich verzogen. Der Clown ist allein. Die Zeit zum Nachdenken ist gekommen. Frucht des Nachdenkens sind «Ansichten», Worüber denkt dieser Clown nach? Die harte und unbequeme Antwort: er denkt über uns, seine Zeitgenossen, nach; er denkt über die Welt, die wir mit ihm zusammen bevölkern, nach, und die darum Mitwelt heisst.

Der Clown hat nicht nur in seiner Karriere Pech gehabt. Zuvor ist seine grosse Liebe zerbrochen. Damit war es für ihn zu Ende. Er mag nicht mehr Clown sein und uns zum Lachen bringen. Er kann es nicht mehr.

Jetzt meditiert er. Er klagt, aber er beklagt sich nicht.

Er redet unaufhörlich, aber er schnorrt nicht. Er weint, aber er flennt nicht. Die Welt jammert ihn, aber er klönt nicht über sie. Böll lässt seinen Clown einen mannhaft aufrechten Rechenschaftsbericht ablegen. Unbequem für den Leser, aber lehrreich. Wer hier liest, leidet mit; man hat denn diesen Roman auch schon «Passion» genannt. Bölls Clown heisst mit bürgerlichem Namen ganz gewöhnlich Hans Schnier. Das ist ein Name wie andere Namen; jedem von uns könnte er zugefallen sein. Aber auch sein Schicksal ist unser aller Schicksal. Böll lässt uns in den Spiegel schauen.

Informationen zum Produkt

  • Format Gebundene Ausgabe
  • Label Ex Libris
  • Autor Heinrich Böll
  • Sprache Deutsch
  • Anzahl Seiten 303
  • Erschienen am 25. Juni 1963

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