Afrikanische Reporterspur

Im Gegensatz zu Georg Brunolds Sammelband «Afrika gibt es nicht» (Frankfurt 1994) geht es in seinem neuen Buch nicht um objektivierende Korrespondentenberichte über das politische Geschehen in Afrika, sondern um persönlicher gehaltene Recherchen. Der Leser reist mit dem Autor, einem Experten von internationalem Rang, durch etliche afrikanische Staaten, er nimmt an seinen Nachforschungen teil, denkt mit, erhält Einblick in die Schwierigkeiten des Vorbereitens und Organisierens von Reisen im unbekannten Land. Er vertieft sich mit dem Autor in historische Quellen, lernt seinen Sitz in Nairobi und seinen Korrespondentenalltag kennen; er nimmt aber auch an den quälenden Überlegungen teil, wie die Fülle widersprüchlicher Informationen gedeutet werden soll. Georg Brunold hat mit «Afrikanische Reporterspur»ein hinreissend anschauliches und sinnliches Buch geschrieben, das nicht nur sachlich aufschlussreich ist, sondern ein besonderes literarisches Erlebnis vermittelt.