Beschreibung zum Buch
Martin Walser ist ein schwieriger Vertreter der heutigen deutschen Literatur. Seitdem i960 sein dickleibiges Werk «Halbzeit» erschienen ist, ist er Anlass heftiger literarischer Auseinandersetzungen. Friedrich Sieburg zum Beispiel schalt die «Halbzeit» einen «toten Elefanten auf einem Handkarren», bemerkte aber zugleich bewundernd, Walser sei «ein Genie der deutschen Sprache». Und als 1966 der Roman «Das Einhorn» erschien, hielten sich viele für genasführt.
Ein Grund der heftigen Fehde um diesen eigenwilligen Autor: Es liegt ihm nicht daran - und das trifft auch die Eigenart der vorliegenden Geschichten Sachverhalte für sich selbst sprechen zu lassen. Diese sollen vielmehr in der Sprache sichtbar werden. Walser schreibt also nicht handfeste, realistische Geschichten ; diese sollen eher, wie er selber sagt, «eine Versammlung all dessen sein, was sich in einer bestimmten Zeit von einem Autor überhaupt zur Sprache bringen lässt als Geschichte, als Reflexion, als Wortfetzen, als wüster oder frommer Monolog oder auch nur als erstaunliche erste Begegnung eines schüchternen Hauptworts mit einem als unverschämt bekannten Adjektiv». Mit anderen Worten : Martin Walser verlässt sich darauf, was das Schreiben selbst erzeugt, und dieser schöpferische Akt wiederholt sich in jeder Geschichte. Das heisst natürlich nicht, dass Walser kein Thema hätte. Er gibt Einblick in Menschen, die nicht sie selber sind, die etwas loswerden möchten, von dem sie sich beherrscht fühlen oder die in einer lähmenden Misere leben. Das rührt nach Walser davon her, dass unser Leben befristet ist. Weil jeder nur eine solche gemessene Zeit zu leben hat, will er mehr, als er bekommen kann. «Und das», sagt Walser, «ist ein elender Zustand. Jeder Einzelne ist dadurch elend».
3045
Die 17 Geschichten sind den Bänden «Lügengeschichten», «Ein Flugzeug über dem Haus» und «Andere Geschichten und Leseerfahrungen» entnommen.
Ein Grund der heftigen Fehde um diesen eigenwilligen Autor: Es liegt ihm nicht daran - und das trifft auch die Eigenart der vorliegenden Geschichten Sachverhalte für sich selbst sprechen zu lassen. Diese sollen vielmehr in der Sprache sichtbar werden. Walser schreibt also nicht handfeste, realistische Geschichten ; diese sollen eher, wie er selber sagt, «eine Versammlung all dessen sein, was sich in einer bestimmten Zeit von einem Autor überhaupt zur Sprache bringen lässt als Geschichte, als Reflexion, als Wortfetzen, als wüster oder frommer Monolog oder auch nur als erstaunliche erste Begegnung eines schüchternen Hauptworts mit einem als unverschämt bekannten Adjektiv». Mit anderen Worten : Martin Walser verlässt sich darauf, was das Schreiben selbst erzeugt, und dieser schöpferische Akt wiederholt sich in jeder Geschichte. Das heisst natürlich nicht, dass Walser kein Thema hätte. Er gibt Einblick in Menschen, die nicht sie selber sind, die etwas loswerden möchten, von dem sie sich beherrscht fühlen oder die in einer lähmenden Misere leben. Das rührt nach Walser davon her, dass unser Leben befristet ist. Weil jeder nur eine solche gemessene Zeit zu leben hat, will er mehr, als er bekommen kann. «Und das», sagt Walser, «ist ein elender Zustand. Jeder Einzelne ist dadurch elend».
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Die 17 Geschichten sind den Bänden «Lügengeschichten», «Ein Flugzeug über dem Haus» und «Andere Geschichten und Leseerfahrungen» entnommen.
Informationen zum Produkt
- Format Gebundene Ausgabe
- Label Buchclub Ex Libris
- Autor Martin Walser
- Sprache Deutsch
- Anzahl Seiten 190
- Erschienen am 16. Mai 1965