Schweizer Kleinstädte

In den vergangenen zwanzig Jahren touristischer Entwicklung hat sich eine neue Form von Städtetourismus entwickelt. Eisenbahn und Flugzeug brachten Reisefreudige und Neugierige in fremde Städte. Zwei, drei und manchmal auch vier Tage dauerte eine Reise, in knapper Zeit also sollte eine Stadt erlebbar werden - in ihrer Geschichte und ihrer Kultur, in ihrer Atmosphäre und ihrem zeitgenössischen Habitus. Niemanden konnte es wundern, dass dieser Städtetourismus, den es weiterhin im Angebot der Reiseveranstalter gibt, bei aller Verlockung den Nachteil aufweist, dass ihm Eile anhaftet.

So wurde, gleichsam im Kontrast zur Eile in die Ferne, in der Beilage Tourismus der Neuen Zürcher Zeitung eine Reihe von Reportagen entworfen, deren Absicht es war, in die Weile zu locken. Und Orte des Verweilens konnten nur Kleinstädte sein, die Kleinstädte unseres eigenen Landes, Orte, die den Überblick noch gestatten, Kleinode einer traditionsreichen Vergangenheit, Strassen und Gassen, die gemächlichen Schrittes noch ausschreitbar sind.

Die Porträts erschienen in regelloser Folge, und keinerlei Diktat schrieb den Autoren ihre Darstellung, die Wahl dessen vor, was sie an Information weitergeben wollten. Eines jeden Autors Individualität wurde für wert gehalten, wie es anderseits die Absicht eben auch war, die Individualität einer jeden der beschriebenen Kleinstädte beschreibend hervorzuheben. Aus der grossen Zahl von Berichten sind, repräsentativ für einen Querschnitt durch die Schweiz, vorerst ihrer dreissig für dieses Buch zusammengestellt worden.